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Josef Herlitz, Kap. 4: Krieg

  • Autorenbild: Christoph
    Christoph
  • 26. Sept. 2019
  • 28 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Sept. 2019

Im Juli 2013 habe ich mein Studium der Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit einer Arbeit zum Thema "Glaube und Deutschland - Katholische Kirche und Nationalsozialismus am Beispiel von Josef Herlitz" abgeschlossen. Grundlage der Arbeit ist ein bis heute unveröffentlichtes Tagebuch des ehemaligen Neersener Bürgermeisters Josef Herlitz. Eine gekürzte Version der Arbeit wurde 2015 im Heimatbuch des Kreises Viersen veröffentlicht.


4. Katholische Kirche und Nationalsozialimus ab 1936

Als der Zweite Weltkrieg begann, hatte die katholische Kirche zwar schon eine mehr als sechsjährige Auseinandersetzung mit den neuen Machthabern hinter sich[1], aber erst im Krieg erreichte die Verfolgung ihren Höhepunkt.[2] Dies hatte einen Grund: Nicht nur Josef Herlitz stieß plötzlich auf einen inneren Widerspruch, vielen Katholiken dürfte es so gegangen sein. Der von Josef Herlitz bereits am Beginn seines Tagebuchs formulierte Wunsch, Glaube und Deutschland zusammen zu bringen, funktionierte plötzlich nicht mehr.[3] Zwar lehnte Herlitz den Hitlerstaat - vornehmlich wegen seiner Kirchenpolitik - ab, die Deutschen Kriegsziele jedoch unterstützte er. Wie ihm ging es vielen, denn die Soldaten, die für Hitler im Felde stehen, waren vielfach auch Verwandte und Bekannte. Die Folgen einer Niederlage waren für diese Menschen nicht absehbar. Diesem Zwiespalt sahen und nutzten die Nationalsozialisten. Josef Herlitz spürte dies, am 18. Januar 1942 schrieb er: „Unverständlich ist die Tatsache, daß von offizieller Seite der Kampf gegen die Kirche weitergetrieben wird. … Bitter ist, daß der christliche Soldat draußen alles einsetzt und man alles herunterreißt, was ihm unantastbar ist. Eine Opposition dagegen ist nur in Gedanken möglich.“[4]


Josef Herlitz stellte, in der Hoffnung auf einen für Deutschland positiven Kriegsausgang, seine Bedenken zurück. Die Sorge vor den Folgen eines für Deutschland negativen Kriegsausgangs, drängte alle Bedenken in den Hintergrund. Was den Kirchen allerdings nach einem gewonnenen Krieg gedroht hätte, macht eine Notiz von Joseph Goebbels deutlich: „‚Die Auseinandersetzung mit der Klerisei‘, so hielt Goebbels im November 1939 den Willen Hitlers fest, ‚will er sich für nach dem Krieg aufsparen.‘“[5]


Dabei sah sich die Kirche, obwohl „…bereits 1938/39 weitgehend auf ein ‚Sakristeichristentum‘ zurückgedrängt, …bei Ausbruch des Krieges in die nationale Pflicht genommen. Von der Kriegsbegeisterung des Jahres 1914 war man freilich weit entfernt. Nach offizieller Lesart war dem Gebot der nationalen Geschlossenheit im Krieg alles unterzuordnen.“[6] Für die nationalsozialistischen Machthaber bot dies die Möglichkeit, unter dem Vorwand kriegsbedingter Erfordernisse, den Spielraum der Kirche weiter einzuschränken. Wie willkürlich solche Maßnahmen aussehen konnten, macht unter anderem das Gottesdienstverbot nach nächtlichen Fliegerangriffen deutlich. Dieser Eingriff in die innerkirchliche Sphäre wurde von Hitler im Herbst 1940 verfügt. Nach nächtlichem Fliegeralarm mussten demnach alle Kirchenräume bis zehn Uhr vormittags geschlossen bleiben.[7] Die Pfarrchronik der Gemeinde Neersen vermerkt dazu: „Auf Befehl des Führers mußte an manchen Tagen die Kirche bis 10 Uhr vormittags geschlossen bleiben, und so konnten die heiligen Messen erst um 10 Uhr gehalten werden, was insbesondere an Sonntagen sehr bitter war und das religiöse Leben sehr behinderte. So jedesmal, wenn nach 24 Uhr Fliegeralarm gewesen war….“[8] Auch ein Jahr später war diese Einschränkung noch ein Thema in der Chronik, diesmal kann man erahnen wie ernst das Verbot beachtet werden musste: „Der Gottesdienst war in seiner Entfaltung durch die feindlichen Luftangriffe oft sehr behindert und gestört, zumal an Sonn- und Wochentagen die heiligen Messen nicht vor 10 Uhr stattfinden durften, worüber die hiesige Polizei auch sorgsam wachte.“[9] Trotz dieser Einschränkungen war Josef Herlitz jedoch bereit die Maßnahme, die er als Kriegsmaßnahme ansah, zu verteidigen. So schreibt er: „Interessant ist eine neue Verfügung über das Lesen der Messen… Obwohl die Maßnahme eine Kriegsmaßnahme ist, die zur Not vertreten werden kann, ist die Reaktion in christlichen Kreisen weltanschaulich.“[10]

Nur ein halbes Jahr später, im Frühjahr 1941, hatte sein Verständnis für die vielen Einschränkungen merklich nachgelassen. Zur Neuregelung des Feiertagsrechts, welches ebenfalls mit kriegswirtschaftlicher Notwendigkeit begründet wurde,[11] schrieb er: „Gerade die erscheinende Aussichtslosigkeit im Kampfe gegen die das Christentum zerstörenden Gewalten macht viele müde. Morgen ist Fronleichnam - wegen Luftgefährdung und dringender Arbeit unterbleibt die Prozession, der Tag staatlicherseits auf den Sonntag verlegt. Die Kirche feiert ihn morgen.“[12] Hintergrund war die Verordnung, dass die kirchlichen Feiertage - neben Fronleichnam unter anderem Christi Himmelfahrt oder in der evangelischen Kirche der Buß- und Bettag sowie der Reformationstag - am jeweils vorhergehenden oder nachfolgenden Sonntag begangen werden mussten. An den eigentlichen Feiertagen sollten die Menschen indessen zur Arbeit gehen.[13]


Auch die Enteignung kirchlichen Eigentums zu Kriegszwecken, auf die man auch in Neersen stößt, war nicht immer nur militärischen Gegebenheiten geschuldet. „Auch zur Einrichtung von Schulen und Museen oder zur Unterbringung von Dienststellen der NSDAP und ihrer zahlreichen Verbände bedienten sich Partei und Staat des fremden Eigentums. Der Krieg diente oftmals nur als Vorwand.“[14] In der Chronik der Pfarrgemeinde finden sich zwei Fälle von Enteignungen. So wurde im August 1943 die „…große Kirchenglocke aus dem Jahre 1655 von der Regierung abmontiert und als Kriegsmaterial abtransportiert. Sich mit der etwas leichteren Glocke zu begnügen, wurde in liebenswürdiger Weise abgelehnt. Bis zur Stunde ist von Seiten der Regierung noch keine Bestätigung über den Glockentransport eingetroffen.“[15] Auch hier hatte die Geduld mit dem staatlichen Handeln nur ein Jahr später bereits deutlich abgenommen. Im Jahr 1944 klagt die Chronik: „Wie allgemein im Dorf so nahm auch das Pfarrhaus 5 Fliegergeschädigte auf. So waren im Pfarrhaus nicht nur Soldaten, sondern auch eine Militärschreibstube untergebracht. Eine pfarramtliche und priesterliche Betätigung im Pfarrhaus war damit unmöglich. Die Wohnung des Bürgermeisters blieb bei all diesen Orts- und Zeitnöten auffallend verschont…“[16] Für die offizielle Chronik einer Pfarrgemeinde schon ein außergewöhnlicher Seitenhieb.


Ein für die gesamte Kirche wesentlich einschneidenderes Ereignis war freilich der sogenannte Klostersturm im Jahre 1941. „Bis Mitte März wurden in einer koordinierten Aktion 120 Klöster von den Gauleitern beschlagnahmt…. Ordenskomplexe und kirchliche Gebäude wurden massenhaft enteignet…“.[17] Andere Quellen gehen sogar von weit mehr als 200 enteigneten Klöstern aus.[18] Auslöser für diese koordinierte Aktion war ein Geheimerlass des NSDAP-Reichsleiters Martin Bormann vom 13. Januar 1941. Die Nationalsozialisten begnügten sich dabei nicht alleine mit der Beschlagnahmung der Klostergebäude, auch auf deren bisherige Bewohner hatten sie es abgesehen. Sie wurden nicht nur von ihren Wohn- und Arbeitsstätten vertrieben, sondern „…häufig erhielten die Ordensleute zusätzlich ein Aufenthaltsverbot in der örtlichen Umgebung ihrer Ordenshäuser. Ordensangehörige, die sich den Zwangsmaßnahmen widersetzten, wurden beschuldigt, Straftaten begangen zu haben, und von der Gestapo in Schutzhaft genommen.“[19]


Das Ziel all dieser Maßnahmen, anfangs noch durch Erlasse, Verordnungen und Gesetze gedeckt, später - wie beim Klostersturm - mehr und mehr reine Gewaltakte, war eine Verunsicherung der Bevölkerung, die zu einer Abkehr von der Kirche beitragen sollte. Diese Rechnung ging auf. Im Jahr 1936 stieg die Zahl der Kirchenaustritte auf 46.000 und ein Jahr später sogar auf 108.000 Austritte.[20] Auch in Neersen war dies spürbar. Zwar war die Zahl der Ausgetretenen, bei 2.400 Einwohnern im Pfarrbezirk, mit etwa 35[21] relativ gering, aber viele hielten dennoch eine größere Distanz zur Kirche. Offenes zur Schau stellen ihres Glaubens wurde für die Menschen mehr und mehr zur Charakterprobe. So beobachtete Josef Herlitz: „Die katholische Haltung beginnt hier und da sich bei den Leuten etwas zu modifizieren. In der Familie eines kleinen Beamten vertritt man die Meinung, daß auch das Gebet im stillen Kämmerlein die Messe ersetzt.“[22] Den Austritt des Neersener NS-Ortsgruppenleiters Baum aus der Kirche, nahm Herlitz bereits 1938 zum Anlass, um einen Überblick über die Situation zu geben: „Das Verhältnis einzelner „Persönlichkeiten“ zur Kirche ist manchmal ergötzlich. Furcht, Stellenneid, Ehrgeiz, Rückgraterweichung lassen die übelsten Dinge auftauchen. Der eine aufrechte und offene Zeitgenosse geht nicht mehr zur Kirche - aber seine Frau als Lückenbüßer, der andere geht frühmorgens oder auswärts, noch andere stehen unten. Lehrer wagen nicht mehr, sich hinter die Kinder zu setzen, Prozessionen zu begleiten etc. Grade, wie sie gewachsen sind, machen sie der Kirche noch Vorwürfe, daß bei erhaltenen Vorwürfen aller Art nicht „Dankeschön“ gesagt wird.“ [23] Bemerkenswert ist dabei jedoch, dass Herlitz nicht klar erkennen kann oder will, dass dieses Verhalten von den nationalsozialistischen Machthabern gewünscht wird. Vielmehr schrieb er: „Eine so ekelhafte Kriecherei vor dem Zeitgeist, ein Vorwegnehmen von Dingen, die vielleicht kommen könnten, nur um seine innere Haltung zu beweisen (Kruzifixe vom Pult über die Tür - Zurückbleiben von der Kirchenaufsicht - Abtreten von der Notgemeinschaft für Sterbehilfe etc) ist geradezu unerhört und man kann sich vorstellen, daß nachdenkende Instanzen von Partei und Staat sich bei Vorkommen solcher Individuen innerlich schütteln müssen.“[24]


Doch selbst wenn Herlitz an Weihnachten 1940 feststellte (was übrigens den Schätzungen von Michael Feldkamp widerspricht[25]), dass in den Jahren 1936 und 1937 an „…Weihnachten fast noch einmal soviel Kommunionen ausgeteilt [wurden] wie heute, selbst unter Berücksichtigung der Eingezogenen“[26], kann man davon ausgehen, dass vor allem die dem Druck von Staat und Partei folgten, die der Kirche sowieso mehr aus Tradition denn aus Überzeugung angehörten. Erst mit dem näherkommen des Krieges, zunächst durch die vermehrten Luftangriffe, und den damit aufkommenden Zweifeln am Nationalsozialismus kehrte die Religiosität zurück: „Da durch die dauernden Angriffe und die gestörte Nachtruhe die Leute außerordentlich erregt und nervös sind, wird jedes Geschwätz geglaubt… Gleichzeitig wirken die Kämpfe und Verluste in Rußland, die mangelnden notwendigen Dinge des täglichen Lebens, die Einengung durch Lebensmittel- und Kleiderkarte deprimierend auf die Stimmung. Man erwägt schon die Möglichkeit eines nicht 100%igen Ausgangs... Dazu kommen noch für die christlich denkenden die Dinge um Rosenberg, die schleichende Lahmlegung des religiösen Lebens durch Regierungs- und Parteimaßnahmen. (Gottesdienst – 10 Uhr, Verdunkelung der Kirche, Aufhebung der Bibliotheken der Kirche, Einziehung der Geistlichen, Aufhebung der Klöster und viele andere). Die Not lässt viele wieder religiös denken. In manchen Schutzräumen wird gebetet. Der Mensch besinnt sich, in den Schatten des Todes gestellt, wieder auf die ureigenen Fragen Tod, Jenseits, Gott, Verantwortung.“[27]


Nach dem Einmarsch der Amerikaner in Neersen, am 02. März 1945, stellte sich die Situation erst recht anders dar. Viele Leute, darunter die Frau des NS-Ortsgruppenleiters[28], tauchten erstmals seit Jahren wieder in der Kirche auf.[29]


4.1 Euthanasie


Unter dem Namen „Aktion T4“ startete im Herbst 1939 eine Mordserie, in deren Verlauf zwischen 80.000 und 100.000 Kranke und Behinderte vom NS-Staat umgebracht wurden.[30] Die Aktion wurde durch eine geheime Führeranweisung, die „…um den Liquidationsbefehl mit der Fiktion einer kriegsbedingten Notwendigkeit zu umkleiden“[31] auf den 1. September 1939 rückdatiert wurde, bewusst erst zu Kriegszeiten in Gang gesetzt. Widerstände, die man besonders von kirchlicher Seite erwartete, sollten - so hoffte man - im Kriegsgeschehen auf eine geringere Resonanz stoßen.[32] Dieser Plan ging nicht auf. Im Gegenteil, die ganze Aktion zog eine solch gewaltige Reaktion nach sich, dass sie von den Nationalsozialisten vorerst wieder aufgegeben werden musste. Die vollständige Aufdeckung des Verbrechens wollten die Täter nicht riskieren.


Den Stein ins Rollen gebracht hatte im Juli 1940 ein leitender Psychiater der Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel, indem er einen Münsteraner Geistlichen ins Vertrauen gezogen und Enthüllungen über die Euthanasie verschriftlicht hatte. Die Vorgänge wurden über die Weitergabe des Schreibens an den Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, den katholischen deutschen Bischöfen bekannt gemacht.[33]


Die erste Reaktion der Kirche erfolgte über nicht öffentliche Protestnoten. So schrieb Kardinal Faulhaber an den bayrischen Ministerrat: „Bei Fragen, ob die öffentliche Sittlichkeit im Sterilisierungsgesetz für ein katholisches Gewissen gewahrt bleibt, ob sonstwie das katholische Gewissen belastet wird, haben die Bischöfe die Pflicht, für das christliche Sittengesetz einzutreten. Wir haben keine Kritik an den politischen Maßnahmen der Regierung geübt, wir werden uns aber für alle Zukunft das Recht wahren, in Fragen der Religion und Sittlichkeit freimütig, durch unser Amt verpflichtet, für die Wahrheit Zeugnis zu geben…“[34] Wirklich ernst nahmen die Nationalsozialisten diese Form des Protestes allerdings nicht. Es erfolgte keine Reaktion.[35] Die Gerüchte über die Mordaktion ließen sich jedoch nicht stoppen, so schrieb Josef Herlitz am 14.12.1940 in sein Tagebuch: „Indessen sterben viele Insassen von Irrenhäusern eines schnellen Todes – Schlaganfall. Auf Wunsch stellt man die Urne mit Asche zur Verfügung. In Weeze wurde eine Frau im Wochenbett irrsinnig. Die Angehörigen lieferten sie nach Vorschrift ins Irrenhaus ein. Sie starb später. Die Urne kam als Rest zurück. Die braunen Schwestern bekommen als Entgelt für ihre Tätigkeit ein doppeltes Gehalt zu Weihnachten.“[36] Auch wenn die Worte Mord oder wenigstens Töten fehlen, die Notiz spricht eine deutliche Sprache. Ebenso zwei weitere Einträge vom Februar 1941: „In unruhigen Zeiten reitet Frau Fama durch das Land: … Angeblich werden die Blöden augenblicklich durch Spritzen in das bessere Jenseits befördert, ihre Leichen verbrannt und den Angehörigen auf Verlangen zugesandt.“[37] Und „Auch das Gerücht über die erfolgte Euthanasie seitens amtlicher Stellen erhält sich hartnäckig.“[38] Zwar formuliert Josef Herlitz auch hier wieder vorsichtig, es wird schließlich nur ein Gerücht wiedergegeben, der entscheidende Punkt aber ist: Alleine das notierte Gerücht lässt die Tat schon offenbar werden. Und genau diese Öffentlichkeit fürchteten die Nationalsozialisten bei ihrem Vorgehen.


Aus diesem Grunde wurde die Aktion T4 zu einer echten Belastung als Bischof von Galen „…die in der Bevölkerung schwelende Empörung über das Staatsverbrechen zur Entzündung brachte.“[39] In seinen drei berühmten Predigten machte der Bischof von Münster nicht nur die Vernichtung „unwerten Lebens“ öffentlich, sondern klagte am 03. August 1941 an, dass im Deutschen Reich von Staats wegen gemordet werde.[40] Die offenen Worte des Bischofs fanden in Deutschland, aber auch darüber hinaus, ein breites Echo und wurden massenweise abgeschrieben und herumgereicht.[41] Josef Herlitz schreibt dazu: „Als mutiger Verteidiger der Kirche erwies sich der Bischof von Münster, von Galen, der in deutlichen, besorgten Worten auf die Tätigkeit der Kreise hinwies, die schon im Hirtenwort der Bischöfe gekennzeichnet waren. Seine Worte gingen von Mund zu Mund bei Katholiken, Protestanten, Ungläubigen, Reichen und Armen. Und als er erst in Kevelaer firmte, kannte der Zustrom zu dieser hl. Stätte am Niederrhein keine Grenze.“[42]


Im August 1941 lies Hitler die Euthanasie-Aktionen offiziell einstellen. In den Konzentrationslagern wurden die Morde an Kranken jedoch, wenn auch in geringerem Maße, weitergeführt. Es starben nochmals etwa 30.000 Menschen.[43] Neben der Angst, dass die Stimmung in der Bevölkerung umschlagen könnte, dürfte dabei auch der Krieg gegen die Sowjetunion und die damit anlaufende Judenvernichtung eine Rolle gespielt haben.[44] Hitler konnte sich zunächst seinem Hauptaugenmerk widmen. Im Gegensatz zur Aktion T4 wurde um diese ungleich größere Mordaktion „…von Anfang an ein dichter Schleier gezogen und Geheimhaltung zum obersten Gebot erklärt…“[45] Die Vorgänge rund um die Ermordung „unwerten Lebens“ sollten sich nicht wiederholen.


Josef Herlitz bringt das Ende der Morde in seinem Tagebuch mit dem Krieg in Verbindung: „Andere sagen, die Flieger hätten sich gegen die behauptete Form der Euthanasie gewandt, da sie ja auch in Gefahr seien, geistig zerstört zu werden.“[46] Auch hier ist die Quelle wieder ein Gerücht.


Die Reaktionen der nationalsozialistischen Führung lassen hingegen auf Bischof von Galens Predigten als den entscheidenden Grund schließen: Während Himmler von Galens Verhaftung forderte, schlug Martin Bormann vor, die „…einzige Maßnahme [zu] ergreifen die sowohl propagandistisch wie strafrechtlich angemessen ist, nämlich den Bischof von Münster zu erhängen“.[47] Dass keine Reaktion erfolgte, lässt die Angst erahnen, der Josef Goebbels das Wort geredet hat: Bei einer Bestrafung von Galens müsse man damit rechnen, dass man ganz Westfalen für die Dauer des Krieges abschreiben müsse. Erst nach dem Krieg sollte dann „…auf Heller und Pfennig abgerechnet“[48] werden.


Der öffentliche Prostest eines Bischofs rettete so unzählige Leben. Man muss sich fragen, „…was katholische und protestantische Kirchenführer mit mehr Zivilcourage und weniger Bedenkenpflege selbst in einer totalitären Diktatur hätten verhindern können.“[49]

Josef Herlitz ließ das Thema offenbar auch nach Kriegsende nicht ruhen. Am 03. Dezember 1946 notierte er, wenn auch mit falschen Zahlen: „275 000 Geisteskranke wurden durch die Nazis umgebracht. (Festgestellt auf dem 1. Nachkriegskongreß deutscher Psychiater).“[50]


4.2 Judenmord


Der Hass auf die Juden verfolgte Adolf Hitler sein ganzes Leben lang. Noch in seinem politischen Testament verpflichtete er seine Nachfolger auf diesen Hass, der eine Triebfeder seines Handelns gewesen war. Schon in einem der frühsten erhaltenen Dokumente mit politischem Inhalt, einem Brief vom 16. September 1919, schrieb Hitler: „Der Antisemitismus aus rein gefühlsmäßigen Gründen wird seinen letzten Ausdruck finden in der Form von Pogromen. Der Antisemitismus der Vernunft jedoch muß führen zur planmäßigen gesetzlichen Bekämpfung und Beseitigung der Vorrechte der Juden… Sein letztes Ziel aber muß unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein.“[51] Dieses Ziel sollte unter keinen Umständen ein ähnliches Schicksal wie die viel kleinere Aktion T4 erleiden. Die Geheimhaltung des Judenmordes hatte von daher von allem Anfang an höchste Priorität.[52] Es ist vor diesem Hintergrund auch kein Zufall, dass die schlimmsten Auswüchse dieses Verbrechens diesmal, anders als bei der Aktion T4, nicht mitten in Deutschland, sondern in den besetzten Gebieten im Osten stattfanden.


Dabei konnten die Nationalsozialisten in ihrem Judenhass an Vorurteile anknüpfen, die breite gesellschaftliche Schichten schon lange vor Beginn des „Dritten Reichs“ hegten. Zwar hatten die Juden in kaum einem anderen Land als Deutschland so national empfunden und einen so großen Beitrag zur Kultur erbracht,[53] aber an den alten Vorurteilen bei Offizieren und Beamten, Kleinbürgern und Bauern und auch in den beiden christlichen Kirchen hatte sich dadurch nichts geändert. Mehr noch: Ein neuer Antisemitismus, gefördert unter anderem durch die Schriften von Wissenschaftlern wie Heinrich von Treitschke und Paul de Lagarde, hatte auch bei Intelektuellen verfangen.[54] „In der deutschen Bevölkerung war die Überzeugung dass es eine „Judenfrage“ gebe, so selbstverständlich und weit verbreitet, dass diese sie blind machte für das Unrecht der Diskriminierung und Verfolgung im „Dritten Reich“.“[55]


In den beiden großen christlichen Kirchen führte man die jahrhundertelange Ausgrenzung und Verfolgung der Juden traditionell auf die angebliche Ermordung Jesu durch die Juden und einen daraus resultierenden „göttlichen Fluch“ zurück.[56] Den rassistischen, biologisch begründeten Judenhass der Nationalsozialisten hingegen lehnten die Kirchen ab.[57] So verurteilten die katholischen Bischöfe ebenso wie der Heiligen Stuhl wiederholt die nationalsozialistische Rassenlehre. Josef Herlitz machte sich Aufgrund der Ausgrenzung der Juden auch Sorgen um sein eigenes Bekenntnis und notierte dies am 05. Februar 1938 wie folgt in seinem Tagebuch: „Neben den Juden wird wohl allmählich eine Diffamierung des röm. Katholiken eintreten.“[58] Obwohl er sicherlich nicht als einziger so fühlte, konnte sich die Kirche dennoch nicht zum offenen Widerspruch durchringen. Nicht einmal die Novemberpogrome 1938, die sogenannte Reichskristallnacht, ernteten offenen Protest.[59]

In Neersen, dem Wohnort von Josef Herlitz, lebten im Jahr 1933 neun Bürger jüdischen Glaubens. Auch wenn das Zusammenleben bis zur Machtergreifung unproblematisch gewesen war, setzte ab 1933 auch in Neersen eine stärkere Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung ein.[60] Die „Kristallnacht“ hingegen verlief in Neersen „milder“ als anderswo: Den Juden hier geschah zunächst einmal nichts. Die kleineren Orte wurden von der Krefelder Einsatzleitung der SA bei der Planung der Aktion außen vor gelassen - „..sie boten wohl zu wenig Publikum.“[61] Auch Josef Herlitz konnte über keine Vorfälle in Neersen berichten, jedoch schrieb er das, was er aus den größeren Städten der Region hört, nieder: „Nachdem von Rath in Paris erschossen wurde, war in der Nacht zum 10.11.38 großer Sturm auf jüdische Geschäfte und Privathäuser. Leitung: SA usw. Die Synagogen Krefeld, Gladbach, Düsseldorf usw. werden ein Raub der Flammen. Möbel, Klaviere, Bestecke, Bilder, teilweise wertvoll, auf die Straße. Die Einwohner fliehen notdürftig auf die Straßen, viele verletzt. Gesetzesbücher und sonstige Bücher und religiöse Embleme fliegen auf die Straßen – ein Spott für die Kinder. Die Juden müssen 1 Milliarde als Kontribution geben. Sie müssen genau ihr Vermögen deklarieren. Sie dürfen demnächst nicht mehr bei Christen wohnen. In den ersten Tagen hatten sie Not, in den Geschäften das Lebensnotwendigste zu bekommen. Alle Betriebe werden arisiert.“[62]


Für Erleichterung, dass diese Pogrome Neersen verschont hatten, gab es jedoch keinen Grund. Im November 1938 wurden die erwachsenen männlichen Juden aus Neersen in „Schutzhaft“ genommen - in Konzentrationslagern. Dabei dürfte es den Neersener Juden nicht viel anders als ihren Glaubensgenossen aus dem Nachbarort Schiefbahn gegangen sein, die zunächst ins Anrather Gefängnis gesteckt wurden um von dort nach Dachau transportiert zu werden.[63]


Die zur Deportation bestimmten deutschen Juden, denen nach dem November 1933 auch Frauen, Kinder und Alte folgten, durften 50 kg Gepäck und 100 Reichsmark mitnehmen, dazu Nahrungsmittel für drei Tage. Erst unmittelbar vor der Deportation wurden sie von der jüdischen Reichsvereinigung über ihre „Umsiedlung“ informiert.[64]


Trotz aller Vorsicht und Geheimhaltung, das Verschwinden der jüdischen Mitbürger konnte nicht verborgen bleiben. Josef Herlitz notierte am 01. November 1941: „Seit einiger Zeit werden … [die Juden] mit 100 Kg Gepäck und 100 RM Geld zum Osten befördert, wohin? In welches Schicksal?“[65] Soldaten auf Fronturlaub, brachten Antworten auf diese Fragen mit: „Urlauber erzählen von der Dezimierung der Juden im Osten. Sie würden, ob Mann, Frau oder Kind systematisch erschossen und müßten vorher ihr Grab schaufeln und sich ausziehen. In den Ghettos würden sie sterben wie die Fliegen.“[66] Diese Berichte ließen Josef Herlitz offenbar nicht los. Einen halben Monat später schrieb er: „In dem riesigen belagerten Raum spielt sich die Tragödie des Judenvolkes ab… Urlauber erzählen von grausamen Dingen. 10.000de mit Maschinengewehren liquidiert – Frauen und Kinder. Für jeden hinter der Front gefallenen Soldaten müssen 100 Juden sterben. Wo Schuld und Schicksal sich da abgrenzen, wer wagt es zu sagen. Man fragt sich oft: wo steht die Welt?“[67] Schuld und Schicksal? Die beiden letzten Sätze des Tagebucheintrags verdienen eine genauere Betrachtung. Spiegelt sich da die Idee der göttlichen Strafe wieder, meint Herlitz also, dass die Juden nun von ihrem Schicksal eingeholt werden? Ist es die jüdische Schuld an Jesu Tod, die nun zum verdienten Ende findet? Da Josef Herlitz zugleich von einer Tragödie spricht und die Dinge grausam nennt, wirkt dieser Ansatz unwahrscheinlich. Vielmehr scheint es um die Einordnung der Taten zu gehen. Ist die Ermordung der Juden dem Krieg geschuldet? Wo endet die militärische Notwendigkeit, Partisanen zu bekämpfen, die deutsche Soldaten getötet haben, und wo beginnt deutsche Schuld, scheint die Frage zu sein, die Herlitz stellt. Die Einordnung fällt ihm schwer. Wie fast überall in seinem Tagebuch ist er zwischen der Ablehnung der nationalsozialistischen Diktatur und dem Wunsch eines siegreichen Kriegsendes hin und her gerissen. Wie soll man diese Kluft überbrücken? Fast zwangsläufig stellt sich für ihn die Frage: Wo steht die Welt? Wie kann das alles passieren? Wie können deutsche Soldaten solche Grausamkeiten begehen? Dass er offen auch von Schuld spricht, spricht Bände. Jedoch scheinen ihm die nötigen Schlüsse unmöglich zu sein.

Etwa zur selben Zeit, zu der Josef Herlitz die Berichte der Soldaten in seinem Tagebuch notierte, im Spätherbst 1941 kann auch die katholische Kirche die Berichte über Deportationen nicht länger ignorieren. Es ist unstrittig, dass auch die Bischöfe über die Massenerschießungen im Osten informiert waren.[68] Ein Vorgang dem immerhin etwa die Hälfte der osteuropäischen Juden zum Opfer fiel. Zwar ist umstritten, ob und in welchem Umfang das Episkopat über die Vernichtungslager mit ihren Gaskammern Bescheid wusste, die im übrigen auch Josef Herlitz nirgendwo in seinem Tagebuch erwähnt, Fakt ist jedoch, dass eine Reaktion von Seiten der Kirche ausblieb. Das Münsteraner Beispiel von Kardinal von Galen hatte keine Schule gemacht.[69]


4.3 Krieg


Trotz aller Repressalien, die die Katholische Kirche seit 1933 erdulden musste, sah sie sich, als am 01. September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen begann, in die Pflicht genommen, zur nationalen Einheit im Krieg beizutragen. Zwar gab es im Allgemeinen auch in den Kirchen keine besondere Kriegsbegeisterung, aber nun war nationale Geschlossenheit gefragt der sich auch die Kirche nicht entziehen konnte und wollte.[70] Es waren schließlich auch katholische Gemeindemitglieder, die nun ihren Gestellungsbefehl erhielten und deren Eltern, Ehefrauen, Freunde und Kinder die Kirchenbänke füllten. Nicht von ungefähr waren „Kanzel und Predigt … in aller Regel weder Ort martialischer Kriegsunterstützung noch des flammenden Protestes gegen nationalsozialistisches Unrecht oder - was außerhalb der gängigen Vorstellung lag - gar der Gegendemonstration für den Frieden.“[71] Vielmehr gerieten die kirchlichen Kreise, die dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstanden in ein Dilemma: Einerseits lehnten sie Hitlers Politik ab, andererseits wünschten sich die meisten einen für Deutschland siegreichen Ausgang des Krieges. In dieser Zwickmühle befand sich auch Josef Herlitz.


In seiner Heimatpfarre Neersen hingegen war zu Beginn des Krieges von Kritik am Regime nichts zu spüren. Vielmehr notierte der neue Neersener Pfarrer Theodor Baaken, der am 31.03.1939 sein Amt antrat, zum ersten Kriegsjahr in der Pfarrchronik: „Prachtvoll gerüstet zieht deutsches Militär aller Waffengattungen durch Neersen. Die Neersener sind für den Führer Adolf Hitler und seine Taten durchweg hoch begeistert. Vor Neersen bei der Kapelle Klein Jerusalem liegen Feldabteilungen. Die Gemeinde hat fast in allen Häusern Einquartierungen.“[72] In seiner Begeisterung war er nicht alleine, besonders nach den schnellen Siegen über Polen und Frankreich. So notierte Josef Herlitz im Sommer 1940 in sein Tagebuch: „Eine Bäckersfrau verstieg sich angesichts des gewaltigen Sieges über Frankreich zu der Behauptung: Hitler ist ein Gottmensch - ein glänzendes Zeugnis für eine glänzende Propaganda!“[73] Wie schon 1939 stand auch die Chronik der Pfarre nicht zurück: „1940 war ein Kriegsjahr. Die Neersener jubelten ob der Kriegstaten der deutschen Truppen und in dem frohen Bewußtsein im September spätestens vor Weihnachten das siegreiche Ende des Krieges zu erleben, wobei sie der europäischen Neuordnung durch den Führer Adolf Hitler mit froher Zuversicht entgegensehen….“[74] Mit einigen Verhältnissen vor Ort haderte man jedoch, so kritisiert die Pfarrchronik den „allzufreien Umgang“ der Soldaten mit den Frauen und die Belegung von Räumen des Pfarrhauses mit einer Lebensmittelabgabestelle, für deren Nutzung nichts vergütet wurde.[75] Die Begeisterung für den Krieg schien sich mit der zunehmenden Nähe seiner Auswirkungen zu legen.

Mit dem Krieg gegen die Sowjetunion, der am 22. Juni 1941 begann, ändert sich jedoch einiges. Die Hoffnung auf ein schnelles Kriegsende ist dahin. In die Notizen der Neersener Pfarrchronik und die Einträge in Josef Herlitz Tagebuch mischen sich immer mehr nachdenkliche Passagen. Zunächst tat sich der gläubige Christ Herlitz schwer mit der Einordnung der neuen Frontstellung. Er notierte: „Im Osten bricht der Bolschewismus, der größte Feind des Gottesglaubens, unter den Schlägen der Wehrmacht (angeblich) zusammen, der Wehrmacht des Nationalsozialismus, der von vielen als Kirchenfeind erster Ordnung bezeichnet wird. Die Sowjets wieder haben nun ein Bündnis mit den Angelsachsen, die sich Verteidiger von Glaube und Sitte nennen. Wer kommt da durch?“[76]

Auch die Amtskirche tat sich schwer mit der neuen Situation, der von den Nationalsozialisten propagierte Vernichtungskrieg um Lebensraum für die arische Rasse stieß auf Ablehnung. Wie Josef Herlitz konnte man sich vielmehr für die Bekämpfung des „gottlosen Bolschewismus“ erwärmen. Die Verteidigung der christlich-abendländischen Kultur wurde zum Leitmotiv dem auch die Kirchen etwas abgewinnen konnten.[77]


Ganz ohne das Denken in Rassen kam aber auch Josef Herlitz nicht aus, der sich jedoch nicht um die ‚arische‘, sondern um die ‚weiße Rasse‘ sorgte. Bedrohlich erscheint ihm insbesondere der deutsche Verbündete Japan: Denn „…wenn der europäische Krieg um Fragen der Weltanschauung geht, so steht dort die Frage der Herrschaft des weißen Mannes zur Debatte. Die Ironie liegt darin, daß der Weiße gegen den Weißen kämpft, dahinter sieht man das unergründliche und rätselhafte Lächeln des Asiaten.“[78] Und: „Wie weit die politischen Hoffnungen der einzelnen Länder gehen, entnimmt man einer japanischen Zeitungsstimme, in der davon die Rede ist, daß nach der Niederwerfung Rußlands der japanische Anspruch sich auch auf Sibirien erstrecke - Asien den Asiaten! Steht dahinter nicht ein neuer Vorstoß der gelben Rasse? Ich erinnere mich lebhaft eines Ausspruches des Professor Obst, daß ein Zusammenbruch des englischen Weltreiches ein großer Schaden für die gesamte weiße Rasse sei.“[79] Später, im Jahr 1944, kam er nochmals auf diese Gedanken zurück: „Am 19.1.43 tauchte in Mönchengladbach an der Straßenbahnhaltestelle zum Fliegerhorst Rheindahlen der (f. mich) erste Abgesandte aus Afrika auf, ein baumlanger amerikanischer Neger, ein Pilot, der beim Einflug der letzten Nacht aussteigen musste. Er wirkte symbolisch insofern, als unser Kontinent sich zerfleischt, diese Rasse als Helfer heranzieht, um den Selbstmord zu vollenden und den Schwarzen ihre Erbschaft zeigt. Es scheint, daß sich die zivilisatorische und kulturelle Aufgabe Europas zu Ende neigt, auch wohl deshalb, weil die weiße Rasse glaubte, ohne Gott fertig zu werden.“[80] Wenn Herlitz auch nicht frei vom Denken in Kategorien wie ‚Rasse‘ war, so hebt sich seine Weltsicht dennoch klar von der der Nationalsozialisten ab. Bei Herlitz gibt es keine ‚Arier‘, vielmehr zählen auch die Russen zur ‚weißen Rasse‘. Herlitz Denken, besonders die Idee einer kulturellen und zivilisatorischen Mission der Europäer, erinnert in dieser Frage vielmehr an Kaiserreich und Kolonialzeit.


Mit dem Ausbleiben eines schnellen Sieges im Osten und einer langsam spürbaren Verschlechterung der Versorgung in der Heimat, schlichen sich auch in Josef Herlitzs Tagebucheinträge, bei allem Stolz auf die Leistungen der Wehrmacht, langsam Zweifel. Im Sommer 1942 begann es ganz langsam und leise. Er schrieb: „Der Krieg nähert sich dem Höhepunkt. Im Osten wird der Russe an die Wolga gedrängt - Rostow zurückerobert. In Afrika steht Rommel an der ägyptischen Grenze. Vom Nordkap bis zur Biskaja wachen deutsche Soldaten. Im Vorfeld der Küste bis Amerika U-Boote gegen feindliche Handelsschiffe. Stolz ziehen unsere Flieger ihre siegreiche Bahn. Das Mittelmeer ist praktisch für die Engländer unbrauchbar. Im Lande steht das Volk in größter Kraftanspannung auf allen Gebieten - ein imposantes Bild! Aber der Älteren bemächtigt sich trotzdem eine leise Skepsis, genährt aus Beobachtung und Wissen. Das Wissen stammt aus der Vergangenheit, als die Rationen kleiner wurden, das Fett schmolz, Gemüse fehlte, Fleisch zu einer Seltenheit wurde und die Stadtbevölkerung aufs Land eilte, um sich zu versorgen.“[81] Es war die Sorge, dass alle Anstrengungen und Opfer umsonst sein könnten, eine Sorge die mit der Zeit weiter zunahm. Josef Herlitz war dabei keine Ausnahme. Je näher der Krieg den Menschen in Neersen kam, je erfahrbarer seine Entbehrungen wurden und je mehr Opfer die Menschen zu beklagen hatten, umso mehr Zweifel kamen in der Bevölkerung auf. Ganz konkret sind dabei die zunehmenden Luftangriffe, die seit 1940 auch Neersen trafen, als Ursache zu nennen. Durch sie griff der Krieg, mit den Worten des Münsteraner Bischofs von Galen „…über die Fronten hinweg, tief hinein in das friedliche Land.“[82] Ihre Auswirkungen auf die Moral beschreibt Josef Herlitz prägnant: „Die dauernden Nachtangriffe haben die seltsamsten und doch natürlichsten Wirkungen… In vielen Luftschutzräumen herrscht Nervosität, Gereiztheit, Rücksichtslosigkeit in grober und feiner Form. Streit zwischen bisher guten Nachbarn und sogar Verwandten ist nicht selten. Andererseits rücken die Menschen näher zusammen. Die widersprechendsten Meinungen kommen zu Tage über den Ausgang des Krieges, über die Dauer des jetzigen Zustandes. Menschliches Verstehen auch des Gegners ist sehr selten, der naive Mensch ist meistens kompromißlos. Er haßt und liebt ehrlich und ist vom Gegenteil seiner gestrigen Meinung leicht zu überzeugen“[83]. Die Linie der Amtskirche, die die alliierten Luftangriffe auf deutsche Städte als ‚Terror‘ verurteilte, so zwar das Vokabular der Nationalsozialisten, „…nicht aber den damit verbundenen gegen den Feind gerichteten hemmungslosen Rachegedanken“[84] übernahm, scheint vor Ort nur bedingt aufgegangen zu sein. Die Vielzahl der Angriffe, selbst auf einen so kleinen Ort wie Neersen, kann dafür als Erklärung dienen. Bis zum 29.07.1942 fielen 60 Sprengbomben, 965 Stabbrandbomben und 305 Phosporbrandbomben auf Neersen.[85] Bei Kriegsende 1945 waren es bereits 41 direkte Angriffe, 2.930 Stab- und 385 Phosporbrandbomben, dazu 103 mittlere und 2 schwere Sprengbomben.[86]


Die Häufigkeit der Angriffe macht die Pfarrchronik deutlich: „Die Kriegshärten und -leiden nahmen zu, besonders die feindlichen Fliegerangriffe sind öfters als in früheren Jahren, an manchen Tagen 5-7mal Alarm, Sirenen, die Neersener flüchteten bei Tag, mehr noch bei Nacht in ihre Schutzkeller.“[87] Auch die Kirche wurde nicht verschont, die Gänge zum Gottesdienst wurden ab 1944 gefährlich - Günter Wallrafen, 11 Jahre alt, kam bei einem Luftangriff vor der Kirchentür ums Leben, das Pfarrhaus nahm Fliegergeschädigte auf, der Gottesdienst wurde immer öfter durch die Fliegerangriffe gestört.[88] Dennoch berichtet sie von einer „…hierorts vorhandenen Begeisterung für den Führer und seine Bewegung…“[89], mit der die Bevölkerung die Leiden des Krieges hinnehme. „Viele leiden auch im christlichen Sinne unter der eingetretenen Hungersnot, dem Schrecken der Fliegerangriffe, dem bitteren Leid der Soldaten in Rußland und dem ungewissen Schicksal der angehörigen Soldaten im Feld.“[90] Trotz der ‚stolzen und fanatischen Begeisterung‘ für den Führer in allen Bevölkerungsteilen, höre man deshalb aber schon Klagen: „Wäre doch dieser böse Krieg einmal zu Ende.“[91]


Zu welcher Verschärfung der Krieg gegen die Sowjetunion in dieser Hinsicht führte, kann man zwei Tagebucheinträgen von Josef Herlitz aus dem Jahr 1942 entnehmen: „Heldengedenktag - 22 Gefallene im jetzigen Krieg in der Gemeinde (1 in Frankreich).“[92] Nur vier Monate später hat sich die Gefallenenanzahl auf 43 fast verdoppelt.[93] Das diese Verluste vor allem auf den Krieg an der Ostfront zurückzuführen sind, wird durch die explizite Erwähnung des einen in Frankreich gefallenen Soldaten deutlich. Durch seine Erwähnung wird viel mehr über die übrigen 21 als über ihn gesagt.


Trotz seiner Ablehnung der nationalsozialistischen Kirchenpolitik, stand Josef Herlitz den wachsenden Zweifeln an seinem siegreichen Kriegsende unter seinen Nachbarn und Mitbürgern höchst kritisch gegenüber. Schon im August 1941 notierte er: „Da durch die dauernden Angriffe und die gestörte Nachtruhe die Leute außerordentlich erregt und nervös sind, wird jedes Geschwätz geglaubt und mehren sich die Zusammenstöße in den Luftschutzräumen. Gleichzeitig wirken die Kämpfe und Verluste in Rußland, die mangelnden notwendigen Dinge des täglichen Lebens, die Einengung durch Lebensmittel- und Kleiderkarte deprimierend auf die Stimmung. Man erwägt schon die Möglichkeit eines nicht 100%igen Ausgangs. In Zügen, beim Anstehen wird hier und da öffentlich diskutiert. Es ist zwar, im Hinblick auf die Opfer der Soldaten, ein blamabler Zustand, aber man muß ihn registrieren.“[94] Im Januar 1942 schrieb er: „Die Stimmung der Heimat ist ernst, zu ernst. Neben der Tatsache einer Wollsammlung für die Soldaten Großdeutschlands im Januar 1942 drücken die Verluste. Die Ungewißheit über das Schicksal der Angehörigen, das Rätselraten über das Kriegsende, die schärfer werdende Rationierung, der größer werdende Mangel notwendiger Dinge und das immerwährende Einziehen neuer Kräfte. Unbestreitbar ist die Tatsache, daß das häufige Abhören ausländischer Sender die Dinge verschlimmert. Unter diesen Umständen wagen sich alle, die man in offizieller Redeweise als „Meckerer“ bezeichnet, offener und dreister ans Tageslicht. Sie finden einen fruchtbaren Boden, ohne zu bedenken, daß ein ungünstiger Kriegsausgang für Deutschland und für alle Deutschen nicht nur ein politischer Untergang bedeutet.“[95] Gemäß dem Vorsatz „Glaube und Deutschland, nicht Glaube oder Deutschland über alles“[96], den Herlitz am Anfang seines Tagebuches gefasst hatet, schrieb er nicht nur über die Kirchenpolitik der Nationalsozialisten sondern auch über den Krieg. Es ist ein seltsamer Spagat, denn einerseits bemerkt er Unrecht und erlebt Feindseligkeit, dennoch ist ihm der Sieg im Weltkrieg ein Anliegen. Nicht wegen Hitler oder den Nationalsozialisten, sondern weil ihm die Alternative undenkbar erscheint. Obwohl man an einigen Stellen des Tagebuchs den Eindruck gewinnen kann, dass Josef Herlitz genau ahnt, dass sich die Situation seiner katholischen Kirche nach dem „Endsieg“ nochmals verschärfen wird, hofft er auf diesen Sieg.


Das Attentat vom 20. Juli 1944 wurde deshalb von ihm, obwohl er in der Folge des Attentats für einige Tage inhaftiert wird, wie folgt bewertet: „Attentat auf Hitler, im Falle des Gelingens unabsehbare Folgen; die Attentäter – höchste Offiziere – wurden gehängt…“[97]

Am 01. März 1945 wurden Neersens Nachbarorte Willich und Schiefbahn vom linken Flügel der 2. US-Panzerdivision besetzt. In Neersen beendete erst einen Tag später, am 02. März, das US-Regiment 405 den Krieg.[98] Aufgrund eines deutschen Gegenangriffs auf Schiefbahn, blieb Neersen - obwohl an der wichtigen Straße von Mönchengladbach nach Krefeld gelegen - von Kampfhandlungen weitgehend verschont. Lediglich alle Brücken über die Niers wurden am 01. März gesprengt.[99] Die Chronik der Neersener Pfarre berichtet über diesen Tag: „Gegen 9 Uhr erschallen Rufe: „Die Amerikaner kommen.“ Bei herrlichem Sonnenschein kommen sie unter Fliegerschutz von Viersen, vereinzelt aus den Nebenstraßen in die Hauptstraße. Neersen ist besetzt. Post- und Bürgermeisterhaus werden eingenommen. Auf die Besetzung folgen Plünderungen und Vergewaltigungen. Neersen war ohne Sachschäden aus diesem Kriegsende herausgekommen, weil glücklicherweise des Volkssturm am 28. Februar aufgelöst worden war, weil durch einsetzenden Nieselregen am 1. März die abziehenden deutschen Panzer vom Feind nicht gesichtet wurden, weil es vor Neersen nicht zur Verteidigung kam, weil die allerheiligste Jungfrau Maria unsere Gemeinde sichtbar beschützt hatte. So endete für Neersen am 2. März der Hitlerkrieg 1939-1945.“[100]


Während die Chronik den Krieg bereits zum Hitlerkrieg macht und die Mitverantwortung der Deutschen somit auf Hitler schiebt, war Josef Herlitz sich bewusst, welche Saat gerade auf Deutschland zurückfiel: „In den Häusern mußten die Einwohner bald räumen und sich teils im Keller aufhalten. … Kriegsrecht und Vergeltung dessen was in Frankreich, Belgien und Holland geschah lassen vieles erklären. Daß hier und da auch Frauen und Mädchen angesprochen wurden, ist eine Erscheinung, die man bei allen Kriegen beobachtete.“ [101] Jedoch „…auf Beschwerden beim Kommandanten war alles wieder in Ordnung.“[102] Am Ende des Monats notierte er: „Frauen und Mädchen nähern sich den Soldaten. Die Disziplinargesetze scheinen bei der Truppe streng zu sein und werden ebenso gehandhabt. Wer Frauen und Mädchen vergewaltigt, wird mit rigorosen Mitteln bestraft.“[103] Nicht nur diese Disziplin, auch die geballte Stärke der amerikanischen Armee, nun auch in Neersen sichtbar, nötigten Herlitz Respekt ab: „Seit 3 Tagen rollen unendliche Züge amerikanischer Truppen über die für den Zivilverkehr gesperrte Militärstraße nach Norden - ein ununterbrochener Strom. Ein Erdteil speit seine Macht aus.“[104]


Die führenden Köpfe der NSDAP in Neersen hatten da längst das Weite gesucht. So schrieb Josef Herlitz: „Der Amtsinspektor Peter Vander verreiste angeblich im Auftrage der Gemeinde in der Nacht vom 1./2.3. rechtsrheinisch. Die politischen Leiter Gutzeit und Einwächter verschwanden ebenfalls.“[105] Eine Ausnahme, die Herlitz offenbar imponierte, war dabei der Ortsgruppenleiter: „Der Ortsgruppenleiter Baum blieb hier - alle Achtung. Er hat sich unbestritten Verdienste um den Ort errungen, daß er ihn kampflos übergab“[106] Für andere, die blieben, bleibt am Ende nur Mitleid: „Ortspropagandaleiter Ludwig Vander nebst Frauenschaftsleiterin Nelly Vander machen einen tragikomischen Selbstmordversuch - sie nehmen Spirituosen ein und versuchen, sich in der Badewanne zu ertränken - man findet sie durchnässt im Bett (12.3.1945).“[107] Der Krieg war in Neersen endgültig zu Ende.



[1] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 83.

[2] Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 817.

[3] StAW Herlitz I, S. 1 (01.02.1938).

[4] StAW Herlitz I, S. 39 (18.01.1942).

[5]Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 105.

[6] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 107f.

[7] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 91f.

[8] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 64f.

[9] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 65f.

[10] StAW Herlitz I, S. 28 (08.12.1940).

[11] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 156.

[12] StAW Herlitz I, S. 18 (22.05.1940).

[13] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 156.

[14] Anette Mertens: NS-Kirchenpolitik im Krieg. Der Klostersturm und die Fremdnutzung katholischer Einrichtungen. In: Karl-Joseph Hummel, Christoph Kösters (Hrsg.): Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945, Paderborn 2007, S. 246.

[15] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 64f.

[16] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 65f.

[17] Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 817.

[18] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 156f.

[19] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 156f.

[20] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 182.

[21] StAW Herlitz I, S. 24 (06.10.1940).

[22] StAW Herlitz I, S. 30 (30.01.1941).

[23] StAW Herlitz I, S. 9 (05.05.1938).

[24] StAW Herlitz I, S. 9 (05.05.1938).

[25] Michael F. Feldkamp: Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus, Augsburg 2009, S. 182.

[26] StAW Herlitz I, S. 29 (26.12.1940).

[27] StAW Herlitz I, S. 35 (01.08.1941).

[28] StAW Herlitz II, S. 39f (16.03.1945).

[29] StAW Herlitz II, S. 42 (31.03.1945).

[30] Till Bastian: „Probelauf“ einer Vernichtungsmaschinerie – Die Aktion T4, in Christoph Studt: Das Dritte Reich. Ein Lesebuch zur deutschen Geschichte 1933-1945, München 1995, S. 250.

[31] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 86f.

[32] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 86f.

[33] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 88.

[34] Günther van Norden: Widerstand in den Kirchen, in: Richard Löwenthal, Patrik von zur Mühlen (Hrsg.): Widerstand und Verweigerung in Deutschland 1933 bis 1945, Bonn 1990, S. 116.

[35] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 98.

[36] StAW Herlitz I, S. 28 (14.12.1940).

[37] StAW Herlitz I, S. 30 (08.02.1941).

[38] StAW Herlitz I, S. 31 (19.02.1941).

[39] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 98.

[40] Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, Berlin 2002, S. 14f.

[41] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 94.

[42] StAW Herlitz I, S. 36 (22.09.1941).

[43] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 109.

[44] Till Bastian: „Probelauf“ einer Vernichtungsmaschinerie – Die Aktion T4, in Christoph Studt: Das Dritte Reich. Ein Lesebuch zur deutschen Geschichte 1933-1945, München 1995, S. 250.

[45] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 98.

[46] StAW Herlitz I, S. 36f (16.10.1941).

[47] Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, Berlin 2002, S. 14f.

[48] s.o.

[49] Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 816.

[50] StAW Herlitz II, S. 59 (03.12.1946).

[51] Christian Graf von Krockow: Hitler und seine Deutschen, München 2002, S. 90f.

[52] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 98.

[53] Christian Graf von Krockow: Hitler und seine Deutschen, München 2002, S. 90.

[54] Christian Graf von Krockow: Hitler und seine Deutschen, München 2002, S. 91.

[55] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 106.

[56] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 106f

[57] Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 817.

[58] StAW Herlitz I, S. 1f (05.02.1938).

[59] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 106f.

[60] Michael Rotthoff: Anrath, Neersen, Schiefbahn und Willich 1933 – 1945, in: Willicher Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld (Hrsg.): Stadtgeschichte Willich, Willich 2003, S. 615f.

[61] Hans Kaiser: So war´s! Das 20. Jahrhundert in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst, Duisburg 2000, S. 61.

[62] StAW Herlitz I, S. 12 (10.11.1938).

[63] Ludwig Hügen: Jüdische Gemeinden am Niederrhein – ihre Geschichte, ihr Schicksal, Willich 1985, S.149.

[64] Ludwig Hügen: Jüdische Gemeinden am Niederrhein – ihre Geschichte, ihr Schicksal, Willich 1985, S. 154.

[65] StAW Herlitz I, S. 38 (01.11.1941).

[66] StAW Herlitz I, S. 36f (16.10.1941).

[67] StAW Herlitz I, S. 38 (01.11.1941).

[68] Dieter Albrecht (Hrsg): Ludwig Volk: Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Ausgewählte Aufsätze, Mainz 1987, S. 99.

[69] Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vierter Band: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 817.

[70] Erwin Gatz: Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg 2009, S. 107f.

[71] Christoph Kösters: Kirche und Glaube an der „Heimatfront“. Katholische Lebenswelt und Kriegserfahrungen 1939 – 1945. In: Karl-Joseph Hummel, Christoph Kösters (Hrsg.): Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945, Paderborn 2007, S. 286f.

[72] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 62f.

[73] StAW Herlitz I, S. 20 (26.06.1940).

[74] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 63.

[75] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 63.

[76] StAW Herlitz I, S. 36 (22.09.1941).

[77] Christoph Kösters: Kirche und Glaube an der „Heimatfront“. Katholische Lebenswelt und Kriegserfahrungen 1939 – 1945. In: Karl-Joseph Hummel, Christoph Kösters (Hrsg.): Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945, Paderborn 2007, S. 388.

[78] StAW Herlitz I, S. 38 (25.12.1941).

[79] StAW Herlitz I, S. 37 (16.10.1941).

[80] StAW Herlitz II, S. 17 (03.01.1944).

[81] StAW Herlitz I, S. 40 (29.07.1942).

[82] Christoph Kösters: Kirche und Glaube an der „Heimatfront“. Katholische Lebenswelt und Kriegserfahrungen 1939 – 1945. In: Karl-Joseph Hummel, Christoph Kösters (Hrsg.): Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945, Paderborn 2007, S. 389.

[83] StAW Herlitz I, S. 21f (17.08.1940).

[84] Christoph Kösters: Kirche und Glaube an der „Heimatfront“. Katholische Lebenswelt und Kriegserfahrungen 1939 – 1945. In: Karl-Joseph Hummel, Christoph Kösters (Hrsg.): Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945, Paderborn 2007, S. 390.

[85] StAW Herlitz I, S. 41 (29.07.1942).

[86] Michael Rotthoff: Anrath, Neersen, Schiefbahn und Willich 1933 – 1945, in: Willicher Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld (Hrsg.): Stadtgeschichte Willich, Willich 2003, S. 637f.

[87] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 65f.

[88] s.o.

[89] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 63f.

[90] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 63f.

[91] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 64.

[92] StAW Herlitz I, S. 40 (15.03.1942).

[93] StAW Herlitz I, S. 40 (29.07.1942).

[94] StAW Herlitz I, S. 35 (01.08.1941).

[95] StAW Herlitz I, S. 39 (18.01.1942).

[96] StAW Herlitz I, S. 1 (01.02.1938).

[97] StAW Herlitz II, S. 28 (22.08.1944).

[98] Hans Kaiser: So war´s! Das 20. Jahrhundert in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst, Duisburg 2000, S. 81.

[99] Ludwig Hügen: Der Krieg geht zu Ende. Niederrheinische Berichte zur Operation Grenade 1945, Kempen 1974, S. 78.

[100] Dr. Wolfgang Boochs (Hrsg.): Chronik der Pfarre Neersen. 200 Jahre Pfarre Neersen 1798 – 1998, Willich 1998, S. 67.

[101] StAW Herlitz II, S. 37f (02.03.1945).

[102] StAW Herlitz II, S. 38 (02.03.1945).

[103] StAW Herlitz II, S. 42 (31.03.1945).

[104] StAW Herlitz II, S. 42 (31.03.1945).

[105] StAW Herlitz II, S. 38 (07.03.1945).

[106] StAW Herlitz II, S. 38 (07.03.1945).

[107] StAW Herlitz II, S. 39 (13.03.1945).

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